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Erschrickst Du Dich bei dem Gedanken an das Ende Deines Lebens?
Also ich schon! Obwohl ich mir meiner Endlichkeit bewusst bin.
Gerade gestern habe ich bei einer Wanderung wieder darüber gesprochen, wie sehr man doch jeden Moment bewusst wahrnehmen und genießen sollte, weil man nie weiß, ob es im nächsten Moment vorbei ist – das Leben. Damit meine ich nicht nur das eigene Leben.
Auch wenn ich mir dieser Endlichkeit bewusst bin, bereitet mir der Gedanke daran zumindest Unbehagen. Ja gelegentlich auch Angst.
Was wird danach sein? Ich möchte daran glauben, dass es hoffentlich etwas Schönes ist. Nicht nur für mich, sondern auch für alle die vor mir schon gegangen sind und auch für alle, die zurückbleiben und noch ein Stück auf ihrem Lebensweg vor sich haben.
Ach Du meine Güte, denkst Du vielleicht
Warum sollte ich mich mit solchen Gedanken beschäftigen, die mir Unbehagen bereiten – ja vielleicht (oder ganz sicher?) auch Angst.
Unter Coaches ist die Übung das Leben mal von seinem Ende her zu denken gut bekannt.
Vielleicht muss es ja nicht gerade die Grabrede sein, die man über sich hören möchte. Aber häufig verwende ich eine mildere Form, wie z.B. eine Rede, die Hochbetagte an einem runden Geburtstag hören möchten.
Vielleicht kennst Du die Übung ja auch. Aber falls nicht:
Stell dir vor, es ist Dein 80. oder 90. Geburtstag und an Deiner schön gedeckten Geburtstagstafel hält jemand eine Rede auf Dich.
Wer könnte das sein? Wer feiert mit Dir Deinen Ehrentag? Ob Partner:in, Kinder, Enkel, Freunde – Wer auch immer es ist:
- Was erzählt diese Person über Dich?
- Welches Leben hast Du bis dahin gelebt?
- Wer und was war Dir wichtig und warum?
- War Dein Lebensweg gradlinig oder verschlungen und/und schicksalshaft?
- Wie achtsam bist du mit Dir und anderen umgegangen?
- Hast Du Dir Träume erfüllt – oder sie aufgegeben?
Ich könnte Dir unzählige Fragen stellen. Aber besser ist, wenn Du sie Dir selbst stellst. Denn, wenn Du das tust, wird etwas geschehen, was wir häufig vergessen im Trubel unseres Lebens:
Du wirst Dich mit existenziellen Fragen Deines Lebens beschäftigen!
Das möchte ich Dir dringend empfehlen, weil Du Antworten finden wirst, wenn es z.B. um die Frage geht, wie Du Deine Prioritäten verteilst, aber auch für viele andere Fragestellungen in Deinem Leben.
Erwarte dabei nicht, dass mit jeder Antwort direkt eine Lösung quasi „vom Himmel fällt“. Aber sie wird Dir die Richtung aufzeigen wie einen Fixstern, nach dem Du Deine Lebensleitlinie ausrichten kannst.
Danach sei achtsam und spüre, ob Du Dich mit Deinem Denken und Verhalten von Deinem Lebensziel weg oder darauf zu bewegst. Komm mit Deinen Gefühlen in Kontakt. Sie werden Dir helfen, Entscheidungen zu treffen.
Herz über Kopf – geht das?
Das wäre ich manchen Situationen sicherlich unklug. Klar ist darüber nachdenken doch völlig o.k. Aber vergiss nicht, vom Denken ins Handeln zu kommen. Auch die bewusste Entscheidung, etwas nicht zu tun, hat Konsequenzen und ist somit ein Handeln, indem Du Nein zu etwas sagst.
Manche neigen zu endlosen Gedankenspiralen
Um ehrlich zu sein, gehöre ich manchmal auch dazu. Aber es wird weniger, weil ich weiß, dass sie mich vom echten Leben abhalten. Und das möchte ich nicht mehr. Dazu ist mir meine Lebenszeit zu kostbar geworden.
In solchen Situationen frage ich mich, wo mein Widerstand gegen eine Entscheidung herkommt. Auch ob er berechtigt ist und mich vielleicht vor etwas schützen möchte.
Häufig entscheide ich gerade dann mit dem Herzen. Warum?
Vielleicht kennst Du den Spruch:
Verlasse Dich auf Dein Herz, denn es schlug schon bevor Du denken konntest.
So einfach ist das natürlich nicht, dennoch spricht auch einiges dafür.
Sobald man sich damit beschäftigt, wie sehr die „Wirklichkeit“ rein subjektiv ist, wird einem klarer, dass man niemals alle Fakten für die ultimativ „richtige“ Entscheidung kennen wird.
Also: warum nicht auch das Herz sprechen lassen? Insbesondere dann, wenn der Verstand sich noch um den „allerletzten“ Rest Klarheit bemüht. Was ist, wenn es die nie geben wird?
Was willst Du über Dich hören?
Von Deinen großen Träumen, die Du allerdings nie realisiert hast? Vielleicht aber auch wie Du zu großem Erfolg gekommen bist. Oder etwas völlig anderes.
Was DIR wichtiger ist? Darüber kannst nur Du entscheiden – Es ist DEIN Leben.
Ein paar Anregungen zu dem „Was wirklich zählt im Leben“
Die kann Dir vielleicht der 2011 erschienene Bestseller der australischen Buchautorin Bronnie Ware geben.
Sie schrieb in ihrem Buch „5 Dinge, die Sterbende am Ende ihres Lebens am meisten bedauern“ über ihre diesbezüglichen Erfahrungen als Krankenschwester einer Pallativstation.
In unzähligen Gesprächen mit Sterbenden kristallisierten sich dabei folgende Top 5 heraus:
- Ich wünsche, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben
- Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet
- Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken
- Ich wünschte mir, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden aufrechterhalten
- Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt glücklicher zu sein
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du schon weißt oder herausfindest, was für Dich wirklich zählt und den Mut hast, Dein Leben danach auszurichten.
Ciao und bis bald
Sonja
(Photo von Jan Huber auf Unsplash
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